Ich habe gestern was über Dopamin gelernt was ich echt hilfreich finde.
Die Dopaminversorgung verläuft in Kurven. Wir haben einen Durchschnittswert und Spitzen.
Da man Dopamin für Dinge wie Motivation, Bewegung und Konzentration benötigt fallen uns Aufgaben während der Spitzen leichter.
Deshalb verbinden wir häufig unangenehme Aufgaben mit Aktivitäten, die Dopamin ausstoßen. Zum Beispiel beim aufräumen Musik hören. Beim lernen essen oder auf dem Laufband nebenbei eine Serie schauen.
Manchmal machen wir viele dieser vermeintlichen Hilfen auf einmal um die Spitze möglichst hoch zu kriegen.
Daraus ergeben sich aber 2 Probleme:
1. Desto höher die Spitze, desto höher ist auch der Abfall. Und der Dopaminwert fällt nicht auf das Grundniveau herab, sondern unter das Grundniveau. Mit der Zeit führt das dazu, dass das Grundniveau sinkt und es schwerer wird sich zu motivieren.
2. Dadurch, dass es schwerer wird brauchen wir mehr Begleitaktivitäten als Hilfe.
Im schlimmsten Fall ergeben sich daraus Muster, die man z.B. von Suchterkrankungen kennt. Anfangs kifft oder trinkt Ihr vielleicht nur um z.B. das Essen oder die Party noch besser zu machen bis ihr irgendwann da seid, dass euch das Essen oder die Party ohne Konsum keinen Spaß mehr machen und schließlich bis ihr beides nicht mehr aufsucht.
Es geht aber nicht nur um Begleitverhalten. Es geht auch beispielsweise um Belohnungssysteme. Beispielsweise gab es eine Studie mit Kindern, die von sich aus gerne und häufig gemalt haben. Diesen hat man nach und nach für das Malen von Bildern Belohnungen gegeben um eine Dopaminausschüttung zu bewirken. Das Ergebnis: Die Kinder hatten zunehmend keinen Spaß mehr am Malen, sondern gaben an nur noch auf die Belohnung aus zu sein. Wendet das Beispiel mal z.B. auf euren Job an.
Aber so groß muss man dabei gar nicht denken. Auch bei Dingen wie Sport motivieren wir uns häufig durch die Vorstellung, dass wir ein Ziel vor Augen haben wie wir dann irgendwann mal aussehen werden um uns durch den Sport durch zu quälen. Oder auch in Beziehungen zu anderen Menschen tun wir vielleicht Dinge, die wir eigentlich nicht gerne machen in der Erwartung dafür etwas besseres zurück zu kriegen.
All diese Dinge führen dazu, dass unser Dopamin Grundwert immer weiter sinkt bis wir irgendwann traurig und demotiviert, den ganzen Tag im Bett liegen und Serien schauen. Das gute ist aber, dass man den Dopamingrundwert wieder dauerhaft erhöhen kann. Der Trick ist es bewusst auf Dopaminerzeugende Dinge zu verzichten bzw. immer nur eins auf einmal zu machen. Euer Hirn benötigt Dopamin, es wird welches produzieren. Ihr müsst es aber wieder darauf konditionieren das an den richtigen Stellen zu tun.
Wenn Ihr das nächste mal putzt lasst die Musik aus, gönnt euch danach keine Belohnung und sagt euch stattdessen lieber während des Putzens die Vorteile einer geputzten Wohnung: Ihr sorgt jetzt gerade für eine bessere Gesundheit, Ihr nehmt euch eine Auszeit von euren Mitmenschen, Ihr sorgt jetzt gerade dafür euch seltener zu ärgern, Ihr habt euch jetzt gerade motiviert an die Arbeit zu gehen, usw.
Wenn Ihr einen Film schaut, dann tut nur das. Benutzt nebenbei kein Smartphone, esst keine Chips, spielt nicht an euch rum. Wenn Ihr Sport macht, konzentriert euch darauf, dass Ihr eurem Körper in diesem Moment etwas gutes tut und nicht darauf, dass euch die Qual irgendwann mal irgendwas bringt.
Das wird nicht sofort einen Effekt haben. Anfangs werdet Ihr denken was das für Schwachsinn sein soll, weil euch der Sport z.B. ja nicht plötzlich Spaß macht, nur weil Ihr euch immer wieder sagt „Das macht Spaß“, aber mit der Zeit wird es besser. Probiert es aus. Es ist anstrengend, es zeigt euch unangenehme Abhängigkeiten auf, aber dauerhaft tut Ihr euch einen Gefallen.