Laut Google Jigsaw gibt es keinen merklichen Anstieg der Verschwörungsgläubigkeit in der allgemeinen Bevölkerung.
"Der allgemeine Glaube an Verschwörungstheorien in den USA hat sich in den letzten 65 Jahren, wenn überhaupt, nur wenig verändert", schreiben die Forscher.
Laut dem Bericht hat sich vor allem der Zugang zu Informationen verändert. Das hat mich sehr an das Aaron Swartz Zitat aus Steal this film II erinnert:
In the old system of broadcasting, you were fundamentally limited by the amount of space in the airwaves. You could only send out 10 channels over the airwaves for television, right? Or even with cable, you had 500 channels. On the internet everybody can have a channel. Everyone can get a blog or a Myspace page. Everyone has a way of expressing themselves. And so what you see now is not a question of who gets access to the airwaves, it’s a question of who gets control over the ways you find people. You start seeing power centralizing on sites like Google. These are sort of gatekeepers that tell you where on the internet you want to go, the people who provide you your sources of news and information. So it’s not only certain people who have a license to speak. Now everyone has a license to speak. It’s a question of who gets heard.
Und das wird hier wirklich nochmal gut unterstrichen. Das schöne ist, dass auch die Skeptiker, Akademiker, die vernünftigen Menschen der Gesellschaft Zugang zu Kanälen haben, über die sie Gehör finden können.
Meiner Meinung nach ist das Problem, dass Schwachsinn leichter zu konsumieren ist als komplexe Sachverhalte. Daran kann man arbeiten, aber leider habe ich den Eindruck, dass ein großer Teil der Wissenschaftskommunikation und auch der politischen Kommunikation sich lieber populistischen Methoden annähert als wirklich Strategien zu entwickeln, die es ermöglichen komplexe Sachverhalte interessant aufzuarbeiten.
Da werden Themen wie Klimawandel lieber auf ein paar leicht zitierbare Statistiken und emotionale Beiträge runter gebrochen als die Effekte zu erklären, die zu Klimaproblemen führen, statt objektiv zu erklären wie Medien funktionieren wird lieber erklärt was gute und was böse Medien sind und statt etwas gegen digitale Analphabeten zu tun und Leuten erst einmal zu erklären was ihre Computer eigentlich alles können, arbeitet man lieber daran alles noch einfacher und dadurch häufig noch weniger frei zu gestalten.
Versteht mich nicht falsch. Ich begreife warum Leute das tun und ich habe auch kein Patentrezept. Aber ich bin sicher, dass man intelligente, reflektierte Menschen nur kriegt, wenn man ihnen Bildung an die Hand gibt, die ihnen Reflektion auch ermöglicht und eben nicht nur ein paar Argumente an denen man sich selbst aufwerten und über die man sich identifizieren kann.